Einleitung
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Velodrom und Schwimmsporthalle                    
Quelle:Berlin-Visionen werden Realität, Jovis Verlag

"Dominique Perrault möchte diese beiden Hallen als ein Werk über die Beziehung von Natur und Stadt verstanden wissen, bei dem die Architektur, unter der man im allgemeinen den sichtbaren Aufbau eines baukünstlerischen Gebildes versteht, abwesend ist. Die beiden großen, Amphitheatern ähnelden Baukörper sind daher gleichsam in den Obstgarten eingegraben und unterirdisch miteinander verbunden. Von außen sieht man lediglich die gläsernen mit Stahlnetzen bespannten Dächer einen Meter hoch aus der Erde herausragen. Tagsüber wirken sie wie große spiegelnde Wasserscheiben - die eine rund, die andere rechteckig. Nachts erscheinen sie als geradezu magische Flächen, die verschiedenartiges Licht verströmen. Diese Lichtprismen sind von großer gestalterischer Wirkung, die der Architekt jedoch mit einfachen Mitteln erreicht, denn es handelt sich bei der Dachkonstruktion um ein Doppelträgerrost aus konventionellem Stahlfachwerk. Die Effekte entstehen dadurch, daß unterschiedliche Stahlflechtmuster wie ein Patchwork zusammengesetzt sind.
(...) 
Der Architekt bezeichnet diese Arbeit als ein >>poetisches und sensibles Werk<<, dessen Hauptaufgabe es ist, dem Sport Eleganz zu verleihen und zugleich eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie Sportanlagen in ein Stadtquartier integriert werden können.
Schwimmhalle
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Velodrom

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Bauschild  
Adresse Landsberger Alle/Paul-Heyse-Str.
Öffnungszeiten  
Baujahr 1993 - 1998 ( Velodrom)
1994 - 1999 (Schwimmsporthalle)
Bauherr OSB Sportstättenbauten GmbH, Berlin
Projektleitung  
Architekten   Dominique Perrault, Paris   
Tragwerksplanung  
Haustechnik  
Fassadenberatung  
Literatur Berlin - Visionen werden Realität
Kapitzky,Christel (Hrsg.)
Vollständig überarbeitete und erweiterte Neuauflage
Neuaufl. 1998 Jovis Verlag
144 S. m. zahlr. meist farb. Abb. 32 cm. Kartoniert. 870gr.
ISBN: 3-931321-93-2, KNO-NR: 6 21 52 60
39.80 DM - 291.00 öS

>> Rezension
















Kommentare und Berichte

Möge Berlin wie Rom sein - ein kultureller Schmelztiegel

Diana Zimmermann in der Berliner Zeitung vom 18.10.1995

Interview mit dem französischen Architekten Dominique Perrault, der zwei
der größten Berliner Sporthallen an der Landsberger Allee baut

Berliner Zeitung: Was hätten Sie als Architekt mit dem Mauerstreifen
gemacht?

Dominique Perrault: Diese Narbe ist ein Teil der Geschichte der Stadt.
Daß die Mauer verschwindet, ist absolut notwendig, aber dieser Raum muß
als Spur sichtbar bleiben. Sonst würde die Stadt eine historische
Dimension verlieren.

Stimmen Sie denjenigen zu, die kritisieren, daß es in Berlin keine
funktionierende Stadtpolitik gibt?

Es gibt schon eine Stadtpolitik. Die konzentriert sich aber darauf, das
historische Zentrum zu rekonstruieren. Dabei finde ich, daß darauf
geachtet werden sollte, Berlin nicht wieder so aufzubauen, wie es vor
hundert Jahren war und wie es ohnehin nie mehr sein kann. Es scheint mir
ein gefährliches Versäumnis zu sein, daß die Stadtpolitik für die
Außengebiete nicht ausreichend entwickelt ist, denn in einer gewissen
Weise hat Berlin das Glück, kein wirkliches Stadtzentrum zu besitzen.
Berlin - das eine achtmal so große Grundfläche hat wie Paris! - ist eine
Mischung aus Vorstadtteilen, Grünflächen und verschiedenen Zentren.
Diese Besonderheit darf nicht zerstört werden.

>> das vollständige Interview